Bödinger Hof Heftige Wortgefechte im Ausschuss

von Ralf Rohrmoser-von Glasow am 03

Hennef – Eine Abfuhr erteilten die Mitglieder des Ausschusses für Stadtgestaltung und Planung den im jüngsten Ausschuss vorgelegten Vorstellungen zu einer Bebauung des Bödinger Hofs an der Hanftalstraße. Ein Investor hat das rund 12 000 Quadratmeter große Areal erworben und will es zu Wohnzwecken umgestalten.

Bislang war der Bödinger Hof landwirtschafltich genutzt. Zuletzt war es ein Reiterhof, die Familie gab den Betrieb aber vor einigen Jahren auf. Die Hofanlage wurde daraufhin mehrfach auf dem Immobilienmarkt angeboten, Ende des vergangenen Jahres wurde sie von einer in Hennef ansässige Firma für schlüsselfertiges Bauen erworben.

Eckhard Rosauer, freier Architekt, präsentierte im Ausschuss seine Konzeption, die eine Änderung des Bebauungsplanes nach sich ziehen müsste. Für zwei Doppelhäuser und ein Einfamilienhaus gibt es noch ein Baufenster, sie könnten in diesem Jahr noch realisiert werden. Reithalle und Anbau an die Pferdestallungen sollen abgebrochen werden.

Stichweg vorgesehen

Für die neue Bebauung ist ein 5,50 Meter breiter Stichweg zur Erschließung vorgesehen, der von der Straße am Bödinger Hof abzweigen soll. Er ist ausschließlich für die südliche Bebauung gedacht. Dort sind des Weiteren vier Doppelhäuser und zwei Einfamilienhäuser geplant, die 2014 errichtet werden sollen.

Im Jahre 2015 steht der Umbau der Hofanlage in zwölf Eigentumswohnungen sowie der Bau eines Querriegels an der Hanftalstraße mit vier weiteren Eigentumswohnungen an. Auf dem ehemaligen Reitplatz würden 22 Stellplätze entstehen, um die eigentliche Hofanlage vom Autoverkehr frei zu halten. Die große Weißdornhecke will der Investor erhalten und einen von der Verwaltung gewünschten Gehweg dahinter realisieren lassen.

Nach der Vorstellung fuhr CDU-Sprecherin Hedi Roos-Schumacher hartes Geschütz auf. Zunächst einmal beantragte sie einen Ortstermin. Dann legte sie los: Die Parkmöglichkeiten müssten anders geplant werden, sie seien zu weit weg von den Wohneinheiten. Der geplante Querriegel mit vier Wohnungen sei zu streichen, das könne nicht gut aussehen, die Einfahrt zum Hof müsse aufgeweitet werden und die Hecke sei Sichtbehinderung und Müllfänger gleichermaßen.

Auch ihre Kollegin Edelgard Deisenroth-Specht von der SPD stieß in diese Richtung. Sie forderte einen zweiten Stellplatz für jedes Einfamilienhaus ebenso wie Marcus Löbach von den Unabhängigen, der einen Drehleiter-Test für die enge Einfahrt anbot. Grünen-Sprecher Matthias Ecke rief zu Gelassenheit und einem geregelten, keinem beschleunigten Verfahren auf. Alexander Hildebrandt von der FDP sah Möglichkeiten für Parkplätze auf der Planstraße. Am Ende fiel der Beschluss einstimmig aus: Es wird zur nächsten Ausschusssitzung eine Ortsbesichtigung geben.

Quelle: https://www.ksta.de/4845666 ©2018

Foto: Ralf Rohrmoser von Glasow